Kennt ihr das? Nicht nur Weihnachten kommt jedes Jahr überraschend, sondern auch der erste Dezember. Seit ich Kinder habe, habe ich es nicht ein einziges Mal geschafft, rechtzeitig mit dem Basteln anzufangen. Immer kurz vorher, also viel zu spät, habe ich hektisch im Internet nach Ideen für upcycling Adventskalender gesucht und auch sehr viele gefunden. Zu viele. Meistens brauchte es dafür dann aber noch das passende Material und vor allem Zeit, was dazu geführt hat, dass es zunächst immer nur einen halbfertigen Kalender gab, der nach und nach fertiggestellt wurde. Hinter meinen eigenen Ansprüchen bin ich jedes Mal weit zurück geblieben und die perfekten, liebevoll gebastelten Adventskalender der Pinterest-Welt ließen mich mit einem schlechten Gewissen zurück. Aber noch etwas anderes hat mich am Adventskalender basteln immer gestört – nämlich, dass es jedes Jahr ein neuer sein sollte. Egal, ob aus Holz, Papier oder Stoff, den Adventskalender nur einmal zu verwenden fand ich nicht besonders nachhaltig. Deshalb habe ich letztes Jahr beschlossen, dass das ein für allemal das letzte Mal sein sollte mit Stress und Improvisation und habe einen Adventskalender aus Stoffresten genäht.
-
-
Geht nicht gibt’s nicht: Einen Strohhut reparieren mit Schrägband
Unsere Gartenlaube ist ein scheinbar endloser Fundus. Neben alten T-Shirts, aus denen man schöne neue T-Shirts machen kann, fand sich dort auch ein Strohhut mit tollem Muster, der aber leider schon eingerissen war. Entdeckt habe ich ihn schon letztes Jahr und die erste Reaktion war, dass ich ja sowieso keine Hüte trage. Schon gar keine Strohhüte. Dann kam der sehr heiße Sommer 2019 und ich war ziemlich froh über diese praktische Kopfbedeckung. So langsam freundeten wir uns an. Nur so kaputt wollte ich ihn nicht ständig tragen, also würde ich ihn irgendwie reparieren müssen.
-
Ich spring‘ im Dreieck! T-Shirt Upcycling mit Cut-Outs und Hohlkreuzanpassung
Es ist verhext. Immer dann, wenn ich denke, ich nähe mir etwas, was besonders einfach ist, wird es kompliziert. Es fing damit an, dass ich in unserer Schrebergartenlaube jede Menge schwarze T-Shirts vom Vorpächter entdeckt habe. Für den Mann waren sie zu klein, für mich zu groß. Genau richtig für ein Upcycling-Projekt, zumindest schossen mir sofort ein paar Ideen durch den Kopf.
-
Resteverwertung am laufenden Band: Schrägband aus Stoffresten herstellen
Dass meine Restekiste überquillt habe ich ja schon im letzten Beitrag geschrieben, als es darum ging, dort Ordnung reinzubekommen (ob ich das geschafft habe, kannst du hier nachlesen). Es müssen also ein paar DIY Projekte her, um den Stoffresten endlich wieder einen Zweck zu geben. Los geht es mit einer meiner Hasslieben, dem Schrägband.
-
Der Rest vom Fest: Stoffreste sinnvoll sortieren und aufbewahren
Meine Restekiste quillt über. Das ist der Nachteil daran, wenn man Stoffreste nicht einfach wegwerfen will – sie müssen irgendwann verarbeitet werden. Wobei „Nachteil“ natürlich relativ ist, schließlich kann man aus Stoffresten je nach Größe noch tolle Sachen machen. Pläne dafür hatte ich in den letzten Jahren genug, aber umgesetzt habe ich keinen davon.
-
Wer nähen will, muss auch bügeln können: DIY Bügelbrettbezug
Mein Bügelbrett ist alt, sehr alt. Ich habe es gebraucht bekommen, als ich in meine erste eigene Wohnung gezogen bin, und das ist jetzt über 15 Jahre her. Damals hatte es schon für jemand anderen ausgedient. Entsprechend alt war auch der Bezug. Inzwischen war der Schaumstoff darunter so abgenutzt, dass sich beim bügeln das Gitter des Gestells durchdrückte. Ich habe es bis zum Schluss nicht geschafft, die entstehenden Karos als Style-Element zu etablieren, habe es aber trotzdem erstaunlich lange mit diesem Problem augehalten und mir mit einem untergelegten Handtuch geholfen. Jetzt, wo ich meine Nähprojekte hier im Blog zeige, und bestimmt auch mal etwas beim bügeln fotografieren muss, konnte ich das allerdings nicht mehr akzeptieren. Ein neuer Bezug musste her – genau die richtige Gelegenheit, um endlich dieses unsägliche Volumenvlies zu verarbeiten, dass seit Jahren hier rumliegt.
-
Hemden-Upcycling: Eine Bluse aus Opas altem Hemd
* Dieser Beitrag enthält unbeauftragte Werbung aufgrund von Schnittmusternennungen.
Ich trage eigentlich keine Blusen, jedenfalls bis zu diesem Hemden-Upcycling nicht. Ich habe im Grunde überhaupt nichts aus Webstoffen, meine Kleidung im Erwachsenenleben ist geprägt von Jersey und Sweat – zumindest, was die Oberteile angeht. Durch das selber nähen hat sich das vielleicht sogar noch verstärkt, denn Jersey ist ein sehr dankbares Material. Durch seine Dehnbarkeit verzeiht es kleine Passformfehler, auf Abnäher kann auch mal verzichtet werden und es ist natürlich schön weich. Blusen vielen für mich immer in die Kategorie „Schick und unbequem“, weshalb ich keinen Grund sah, mir eine anzuschaffen. Das letzte Mal hatte ich eine Bluse an, als ich ein sehr langweiliges Praktikum gemacht habe und habe mich darin reichlich unwohl gefühlt. Dann habe ich im Nachlass meines Opas ein dunkelblaues Herrenhemd gefunden und wusste gleich, dass ich daraus etwas für mich machen will.
-
Einen Loop nähen oder: Wie ich bei einem Schlauchschal auf dem Schlauch stand
Ich habe seit Ewigkeiten einen wunderbar leichten, roten Baumwollstoff hier liegen. Vor Jahren von einer Freundin geschenkt bekommen, wusste ich lange nicht, was ich damit anfangen soll. Damals habe ich noch kein Rot getragen, aber das ist jetzt anders, ich werde wahrscheinlich noch einige Sachen in Rot nähen. Der Stoff war ursprünglich mal ein Vorhang und durfte bei mir zwei Jahre als Karnevalskostüm fristen, welches ich aber irgendwann wieder aufgetrennt habe, weil es zu viel Platz wegnimmt (es war ein Schneckenhaus, dass als Rucksack getragen wurde und unmöglich zu verstauen). Jetzt also, nach all den Jahren, hat der Stoff seine Bestimmung gefunden und wurde zum Schlauchschal – es ist, als wäre er dafür gemacht. Ich im Gegensatz bin anscheinend nicht dafür gemacht, Loops zu nähen. Ich stand ganz schön auf dem Schlauch.