„Who made my fabric?“ – das ist eine der Fragen, die die Fashion Revolution Week in diesem Jahr stellt. Eine andere ist „What‘s in my clothes?“ und die können wir, wenn wir selbst nähen, meistens gut beantworten – zumindest, was die Fasern unserer Stoffe angeht. Ob wir Stoffe aus Polyester, Baumwolle, Viskose oder Tencel kaufen (oder was sonst noch), haben wir bei der Auswahl selbst in der Hand. Anders ist es allerdings bei der Textilproduktion – wir wissen in der Regel nicht, zu welchen Arbeits- und Umweltbedingungen unsere Meterware hergestellt wird, zumindest dann nicht, wenn sie nicht mit einem Nachhaltigkeitssiegel ausgezeichnet ist (und auch bei den Siegeln gibt es große Unterschiede).
Die meistverwendete Naturfaser für Kleidung ist nach wie vor Baumwolle, weshalb ich mal einen Blick auf die Herstellung von Baumwollstoffen werfen wollte. Ganz so einfach, wie ich es mir am Anfang gedacht habe, war das allerdings nicht, denn man findet zwar jede Menge Zahlen dazu, aber eben auch sehr unterschiedliche und häufig ohne Quellenangaben. Ich versuche es trotzdem mal und wage einen Blick auf die Produktionskette von Baumwollstoffen. Die Firma Lebenskleidung war so nett, mir dazu ein paar Fragen zu beantworten. Eine davon war, wie viele einzelne Schritte anfallen, bis ein Stoff bei Ihnen im Laden liegt. Laut Lebenskleidung sind das genauso viele, wie bei der konventionellen Herstellung: Nach der Ernte wird die Rohbaumwolle entkörnt, zu Garn gesponnen und dann gestrickt oder gewebt und landet dann bei Lebenskleidung im Lager. Dabei laufen allerdings alle Schritte nach den Bedingungen des GOTS-Siegel ab, das strenge Umwelt- und Sozialstandards vorgibt. Normalerweise sind die Mitarbeiter*innen von Lebenskleidung mindestens zwei Mal im Jahr vor Ort bei ihren Produzent*innen vor Ort und schauen sich die Produktionsstätten an. Wie immer wieder durch Medienberichte bekannt wird, ist das bei Baumwolle ohne Nachhaltigkeitssiegel leider nicht die Regel – im Gegenteil, da Unternehmen in Deutschland (noch) nicht verpflichtet sind, Verantwortung für die gesamte Lieferkette zu übernehmen, gibt es hier kaum Kontrollen.
Aber es gibt doch bald ein Lieferkettengesetz, das dies regeln soll?
Jein – denn am 12. Februar dieses Jahres wurde zwar ein Entwurf für ein Lieferkettengesetz veröffentlicht, das noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden soll, aber der ist laut der Initiative Lieferkettengesetz leider ziemlich wässrig. Erstens würde das Gesetz in der derzeitigen Form nur für Unternehmen ab 3000 Mitarbeiter*innen gelten und das auch erst ab 2023 (ab 2024 würden Unternehmen mit 1000 Mitarbeitenden dazu kommen). Und zweitens müssten diese Unternehmen nur sicherstellen, dass bei ihren direkten Vertragspartnern keine Menschenrechtsverstöße stattfänden. Globale Lieferketten umfassen allerdings wesentlich mehr als zwei oder drei Akteure – der direkte Vertragspartner ist in der Regel ein Zulieferer. Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung finden aber zum größten Teil ganz am Anfang der Kette statt, da wo Rohstoffe angebaut und verarbeitet werden. Im Prinzip würde das Gesetz also kaum etwas an den heutigen Zuständen ändern. Verstöße, die in der Lieferkette weiter zurück gehen, müssen nur dann verfolgt werden, wenn sie dem Unternehmen bekannt werden. Unternehmen könnten also weiterhin relativ leicht behaupten, sie haben von den Problemen am Anfang ihrer Lieferkette nichts gewusst, da es sich nur um Vertragsnehmer von Vertragsnehmern (u.s.w.) handelt.
Laut dem Artikel der Initiative Lieferkette fehlt in dem Gesetz außerdem eine zivilrechtliche Haftung, was bedeutet, dass Opfer von Rechtsverletzungen im Sinne dieses Gesetzes nicht in Deutschland dagegen klagen können.
Im Juni soll nun ein Entwurf für ein EU-Gesetz vorgestellt werden, dass wesentlich schärfer wäre. Aber mal ehrlich, wann ist ein EU-Gesetz schon mal so verabschiedet und umgesetzt worden, wie es ursprünglich vorgesehen war? Es bleibt also zu hoffen, aber bisher sieht es leider nicht so aus, als würde es bald eine Verbesserung geben.
What’s in my clothes? Oder: Wie sauber ist eigentlich Baumwolle?
Am Anfang eines jeden Stoffs steht ein Rohstoff – sei es Erdöl für Polyester, Flachs für Leinen, Holz für Viskose oder eben Baumwolle für, naja Baumwolle eben. Die Frage der Fashion Revolution „What‘s in my clothes?“ meint aber natürlich nicht nur die reine Faser, denn die können wir ja einfach vom Etikett ablesen. Vielmehr geht es um den ökologischen Rucksack, den die Stoffe mit sich tragen, wenn sie im Laden ankommen.
Bewässerung oder nicht – Das Anbaugebiet macht den Unterschied
Baumwolle wird in ca. 70 verschiedenen Ländern auf allen Kontinenten der Welt angebaut. Die führenden Länder sind China, Indien und die USA. Wie umweltfreundlich sie ist, hängt neben anderen Faktoren stark vom Anbaugebiet an – denn obwohl der Baumwollstrauch eigentlich eine Tropenpflanze ist, wurden die Anbaugebiete nach und nach auch auf Trockengebiete ausgeweitet, wo sie künstlich bewässert werden muss (Quelle: Fashion Changers). Außerdem erleichtert der Anbau in Trockengebieten die Ernte, denn da die Faser der Baumwolle sehr saugfähig ist, saugt sie sich bei Regen mit Wasser voll und kann dadurch leicht faulen (Quelle: Umweltinstitut München e.V.). Die künstliche Bewässerung hat allerdings katastrophalen Folgen – zum Beispiel ist der Aralsee, der einmal 67.000 km² groß war, zu 90 Prozent ausgetrocknet (mehr dazu bei National Geographic).
Laut Fairtrade Deutschland werden für die Produktion von einem Kilo Baumwolle im weltweiten Durchschnitt an die 11000 Liter Wasser benötigt – nur 4900 Liter davon sind Regenwasser. Dabei gibt es allerdings große regionale Unterschiede. Von Lebenskleidung habe ich erfahren, dass Baumwolle eigentlich keine besonders durstige Pflanze ist und nur nach der Aussaat Regen braucht. Danach benötigt sie vor allem Wärme zum wachsen. Bei Lebenskleidung wird deswegen auch ausschließlich rain-fed Baumwolle verwendet, die nicht künstlich bewässert wird. Die Unterschiede hier können also enorm sein. Der Unterschied im Wasserverbrauch von konventioneller und biologisch angebauter Baumwolle liegt darin, dass Biobaumwolle meist in regenreicheren Gebieten angebaut wird und für ein gutes Wassermanagement nach der Aussaat gesorgt wird (Quelle: Fashion Changers).
Pestizide und andere Chemikalien
Auch der Einsatz von Pestiziden ist beim Anbau Baumwolle leider nicht zu verachten – denn auf Grund der dauerhaft feuchten Böden durch die künstlichen Bewässerung ist die Pflanze sehr anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Obwohl Baumwolle nur auf 2 Prozent der weltweiten Ackerflächen angebaut wird, ist sie für 17% des Pestizideinsatzes verantwortlich (Quelle: Inkota). Weitere Chemikalien kommen bei Baumwolle zum Einsatz, die von Maschinen geerntet wird – denn hier müssen die Sträucher zuvor künstlich entlaubt werden (Quelle: Wikipedia). Auch hier steht die Biobaumwolle natürlich eindeutig besser da, denn im biologischen Anbau sind Pestizide verboten – stattdessen werden natürliche Methoden zum Schutz der Pflanzen angewendet. Da Biobaumwolle ohnehin nicht übermäßig bewässert wird, sind aber vermutlich auch die Pflanzen nicht so anfällig.
Who made my fabric? Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie
Wenn in den Medien über die Textilindustrie berichtet wird, dann ist meistens von Näher*innen die Rede. Diese arbeiten häufig unter sehr schlechten Bedingungen, leisten 14-Stunden-Schichten und erhalten einen Lohn, der kaum zum Leben reicht. Viele hierzulande, die das Nähen für sich als Hobby entdecken, fangen unter anderem damit an, weil sie keine Fast Fashion Mode mehr kaufen wollen. Allerdings werden die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie schlechter, je weiter man zum Anfang der Lieferkette schaut – denn umso schlechter sind die Lieferwege oft nachzuvollziehen. Dass es anders geht zeigen Firmen wie Lebenskleidung, die ihre Lieferketten immer wieder überprüfen und von ihren Lieferanten Transparenz verlangen: Wir stehen in sehr engem Kontakt mit unseren Lieferanten und wollen eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Wir wollen so viel Transparenz wie möglich und hinterfragen immer wieder die Prozesse und Supply Chains, die wir haben. Gibt es noch nachhaltigere Alternativen? Können wir die Transportwege verkürzen? Wie steht es um den Mindestlohn im Produktionsland? Wie ist die politische Lage im Land? Diesen Fragen gehen wir immer wieder nach und sind noch lange nicht bei der perfekten Lösung angekommen (wenn es die überhaupt gibt).
Die Fashion Revolution fordert deshalb dieses Jahr wieder alle von uns auf, Fragen zur Herstellung ihrer Stoffe an Unternehmen zu stellen. Das richtet sich nicht nur an alle, die ihre Kleidung im Geschäft kaufen, sondern auch an uns Selbernäher*innen. Denn wenn wir als Konsument*innen nicht nachfragen, werden die meisten Unternehmen nichts an ihren Praktiken ändern.
Vom Saatgut bis zur Weberei: Viele Schritte, unterschiedliche Bedingungen
Wenn wir über die Herstellung von Meterware sprechen und beim Thema Baumwolle bleiben, steht am Anfang die Produktion von Saatgut. Die Baumwollpflanzen werden arbeitsintensiv von Hand bestäubt und Kinderarbeit ist dabei keine Seltenheit (Quelle: Südwind). Laut Unicef findet Kinderarbeit auch bei der Ernte der Baumwollfasern und in den weiteren Verarbeitungsschritten statt (Quelle: Unicef). Die meisten Baumwollfarmen werden von Kleinbauernfamilien betrieben, die kaum von ihren Erträgen leben können.
Wie ich in der Einleitung schon geschrieben habe, ist der nächste Arbeitsschritt die Entkörnung der Baumwolle. Laut einem Bericht des Südwind-Instituts von 2015, in dem Arbeiter*innen aus vier Entkernungsfabriken befragt wurden, arbeiten in diesem Bereich Saisonarbeiter*innen, die zwischen 1,95€ und 2,47€ am Tag verdienen und in 12-Stunden-Schichten arbeiten (Quelle: Südwind).
In Indien nutzen besonders die Spinnereien ein System, dass sich „Sumangali“ nennt („schöne Braut“). Hierfür werden junge Mädchen mit dem Versprechen angeworben, dass sie nach drei Jahren Arbeit für eine Spinnerei von ihrem Arbeitgeber die Aussteuer bezahlt bekommen. Da diese von der Familie der Braut bezahlt werden muss und sich Familien aus armen Verhältnissen dieses Brautgeld nicht leisten können, geben viele ihre Töchter in die Hände der Spinnereien. Dort leisten sie dann Zwangsarbeit, werden beleidigt und teilweise auch missbraucht. Das Brautgeld erhalten sie am Ende nicht, stattdessen wird ihnen von ihrem geringen Monatslohn fast die Hälfte für Unterkunft und Verpflegung abgezogen, obwohl viele von ihnen mangelernährt sind. Laut der FAZ arbeiteten 2014 eine Viertelmillion Frauen in diesem Sumangali-System. Weitere 40.000 waren es damals in der Stoffherstellung, also den Webereien und Strickereien. Dass es dort so viel weniger sind ist wohl darauf zurück zu führen, dass diese näher am Endkunden sind und eher hingeschaut wird. Sumangali ist übrigens kein althergebrachtes System, sondern eine Erfindung der Fast Fashion Industrie, die erst um die Jahrtausendwende aufkam (Quelle: FAZ).
Auswirkungen der Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie hat die Bedingungen für viele in der Textilindustrie nur noch verschlimmert. In Indien haben während des Lockdowns im Frühjahr zehntausende Wanderarbeiter*innen ihre Arbeit und damit auch ihre Unterkünfte verloren und mussten sich zu Fuß auf den Weg in ihre Heimatorte machen. Große Modeketten verweigerten Zahlungen und nahmen Kollektionen nicht ab. Mehr dazu (einschließlich einer Petition) findet ihr unter www.payyourworkers.org.
Ich habe Lebenskleidung gefragt, ob sich ihre Arbeit durch die Pandemie verändert hat. Ihre Antwort war, dass sich z.B. die Kommunikations- und Lieferzeiten verlängert haben und die Transport- und Materialkosten gestiegen sind. Außerdem müssen die Besuche bei ihren Lieferanten entfallen, weshalb sie inzwischen regelmäßig mit diesen skypen, um den persönlichen Kontakt nicht zu verlieren. Einige ihrer Lieferanten hatten durch die Pandemie starke Umsatzeinbrüche, andere wiederum konnten sich vor Aufträgen kaum retten.
Nachhaltige Stoffproduktion – ein Buch mit sieben Siegeln?
Was also kann man tun, wenn man diese Bedingungen nicht mehr mittragen will? Ein wichtiger Schritt ist es, nachzufragen und darauf zu achten, dass die Stoffe ein Siegel haben, dass gerechte Arbeitsbedingungen und ökologischen Anbau garantiert. Für Meterware sind hier die wohl bekanntesten das GOTS und das Ökotex-Siegel, wobei die Anforderungen des Ökotex 100 Siegels sich nur auf das Endprodukt und nicht auf den Herstellungsprozess beziehen. Das heißt, dass Umwelt- und Arbeitsbedingungen in der Produktion keine Rolle spielen – lediglich der fertige Stoff darf bestimmte Schadstoffgrenzen nicht überschreiten. Einen guten Überblick über die verschiedenen Textilsiegel (auch die für Kleidung) bietet die Website www.siegelklarheit.de. Übrigens habe ich bei meiner Recherche auch Kritik am GOTS-Siegel und Textilsiegeln generell gelesen. In einem Artikel von Fashion Changers stand z.B., dass weltweit wesentlich mehr Stoff unter Biosiegel verkauft als produziert wird. Ich glaube aber, dass ein Siegel mit strengen Kriterien eine gute Orientierung bieten kann, selbst wenn es gelegentlich Verstöße gegen diese gibt. Auch, wenn es vielleicht keine 100 prozentige Sicherheit dadurch gibt, ist damit doch wesentlich mehr gewonnen, als wenn überhaupt nicht auf Siegel geachtet wird – vor allem, weil die Siegel immerhin die Möglichkeit bieten, gegen bekannt gewordene Verstöße vorzugehen. By the way: Bio ist nicht zwangsläufig auch fair – denn auch Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau kann unter katastrophalen Bedingungen verarbeitet worden sein. Informiert euch also über die Siegel der Stoffe, die ihr kauft und redet darüber.
Es muss nicht immer Baumwolle sein: Alternative Materialien
Neben Baumwolle gibt es natürlich noch viele andere tolle Materialien, von denen einige sogar umweltfreundlicher sind. Hier mal drei Beispiele:
Tencel
Tencel zum Beispiel ist ein Lycocell-Stoff, der aus größtenteils FSC zertifiziertem Holz in Österreich hergestellt wird. Er hat sehr angenehme Trageeigenschaften, da er viel Wasser aufnehmen kann und atmungsaktiv ist. Im Gegensatz zur Viskose, die ebenfalls auf Cellulosebasis hergestellt wird, wird für die Herstellung von Lycocell umweltfreundlicheres Lösungsmittel verwendet, das laut Hersteller zu 99% wieder gewonnen werden kann.
Leinen
Leinen wird aus den Stielen der Flachspflanze, auch Lein genannt, gewonnen. Lein gedeiht gut auf nährstoffarmen Böden und muss deshalb nicht gedüngt werden – außerdem braucht er wenig Pestizide. Auch der Anbau in Europa ist ein Pluspunkt, was den ökologischen Fußabdruck angeht (oder ein Minuspunkt, denn der Fußabdruck wird ja kleiner). Das Material ist von Natur aus antibakteriell und schmutzabweisend und verliert nach und nach sein Image als Öko-Stoff. Den hat es eigentlich auch nur daher, dass die Herstellung von Leinen in den 80ern vor allem von Bio-Anbietern wieder aufgenommen wurde und er nicht so einfach zu färben ist, weshalb man ihn eher in blassen Farben bekommt. Bevor es allerdings von der Baumwolle verdrängt wurde, die vor allem aufgrund der Sklaverei günstiger war als das in Europa hergestellte Leinen, war das Material neben Wolle für Jahrtausende der einzige Stoff für Bekleidung in unseren Breitengraden.
Recycling-Stoffe
Auch Stoffe aus recycelter Baumwolle und Polyester aus PET-Flaschen sind inzwischen häufiger zu finden. Das ist eine großartige Entwicklung, weil sie uns einen Schritt näher zu einer Kreislaufwirtschaft bringt, die laut Lebenskleidung dringend notwendig ist. Ein Problem beim Faserrecycling sind allerdings Mischfasern, denn die eignen sich nicht, um daraus neue Stoffe herzustellen. Außerdem mussten beim Recycling von Baumwolle lange Zeit ca. 80% neue Fasern beigemischt werden, damit das Gewebe stabil genug wird. Inzwischen gibt es allerdings auch Verfahren, die ein Recycling ohne neue Fasern ermöglichen – trotzdem bleibt das Problem mit den Mischfasern. Wer also schon beim Stoffkauf etwas dafür tun möchte, dass die verwendeten Rohstoffe auch nach dem Tragen erhalten werden können, sollte auf Mischgewebe verzichten.
Wenn ihr euch noch mehr über Baumwolle und andere Stoffe informieren wollt, schaut mal bei Moritzwerk in die Kategorie Sustainable Sewing. Neben Interviews zum Thema findet ihr dort tolle und umfangreiche Infos zu Stoffen. Ich hoffe sehr, dass Ulrike ihr Stofflexikon noch weiter ausbaut, weil es so toll zu lesen ist und sie wirklich einen guten Überblick über die jeweiligen Materialien gibt.
Zu guter Letzt möchte ich euch noch ein paar Tipps von Lebenskleidung weitergeben, worauf wir achten können, wenn wir verantwortungsvoll nähen wollen: Wie in allen Lebensbereichen müssen wir uns auch hier ändern und noch bewusster kaufen bzw. nicht kaufen und produzieren und hinterfragen, wo die Stoffe und Zutaten herkommen. Eigentlich müsste man sich bei jedem neuen Nähprojekt fragen „Brauche ich das wirklich?“. Andererseits ist selber nähen in vielerlei Hinsicht besser, als das Kleidungsstück neu zu kaufen. Wenn man dann noch schaut, dass es ein nachhaltiger Stoff ist und man sich daraus ein neues Lieblingsteil näht, dann ist das schon mal ein guter Schritt. Schaut, wo die Stoffe und Zutaten herkommen, welche Infos die Anbieter über die Produkte geben. Versucht, die passende Menge Stoff zu kaufen, damit nichts unnötig übrig bleibt oder macht noch etwas Kleines aus den Resten. Wenn es keine nachhaltige Alternative zu einer Zutat / einem Stoff gibt, kauft qualitativ hochwertige Materialien ein. Die halten länger und sind somit nachhaltiger. Habt vorher eine Idee, was ihr nähen wollt, bevor ihr einen Stoff kauft, nur weil er so schön ist.
Mit diesen tollen Tipps verabschiede ich mich für heute. Ich hoffe, ich habe euch nicht mit zu vielen Infos vollgetextet. Morgen geht es dann im Interview mit Meike Rensch-Bergner um die eigentliche Näharbeit – genau genommen um Schnittanpassungen und die Frage, ob es selbstgenähte Fast Fashion gibt. Ich freue mich, wenn ihr wieder dabei seid.
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